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Geschichte von Glarus

Per 1. Januar 2011 haben die vier ehemaligen Gemeinden Netstal, Glarus, Riedern und Ennenda zur Gemeinde Glarus fusioniert. Der Beschluss wurde an der Landsgemeinde vom 7. Mai 2006 von der Glarner Bevölkerung gefällt. Die Fusion von 25 Ortsgemeinden, 18 Schulgemeinden und 9 Tagwen in 3 Einheitsgemeinden war überraschend, da im Voraus insbesondere das Zehner-Modell mit zehn Gemeinden diskutiert wurde.

Erfahren Sie die Geschichte zu den verschiedenen Ortsteilen der Gemeinde Glarus.

Ortsteil Glarus

Überreste eines prähistorischen Bergsturzes vom Glärnisch sind der Burg- und der Sonnenhügel (früher als Galgenhügel bezeichnet) im Nordostteil des Ortes sowie das Bergli am Westrand und der Iselirain im Zentrum. (Bis zum Brand von 1861 befand sich dort auch der Tschudirain.) Ins frühe 7. Jahrhundert geht der Bau der ersten Kirche zurück, welche bis ins 13. Jahrhundert der ganzen Talschaft als Gotteshaus diente. Ein weiterer Sakralbau stand auf dem Burghügel, wo die Forschung die Existenz einer hochmittelalterlichen Fluchtburg vermutet. Der Kern der dörflichen Siedlung lag jedoch bei der Pfarrkirche am Spielhof (durch den Brand zerstört), wo die Verkehrswege des Tales zusammenliefen und sich der Verwaltungssitz des Klosters Säckingen befand. Bei der Eiche, der Gerichtsstätte, entstand eine zweite Dorfschaft. Die entsprechenden Tagwen “Oberdorf“ und “Niederdorf“ werden sowohl im Säckinger als auch im Habsburger Urbar genannt. Urkundlich fassbar wird der Begriff für den Ort und das Tal “Glarus“ im Jahr 1178, die deutsche Namensform 1289. Bereits 1246 erscheinen zudem in den Schriftquellen die Stadtzürcher Ritter von Glarus, deren Wappen dem seit 1939 bestehenden Gemeindeemblem mit dem schwarzen Steinbock auf goldenem Grund als Vorlage diente. Diesen Schild verwendeten übrigens um 1300 auch die Meier von Windegg und ab dem 16. Jahrhundert Vertreter des Geschlechts der Tschudi.

Der sprachliche Ausdruck “Glarus“ ist wohl einerseits auf eine lateinisch-romanische Grundform claronas (“Lichtungen, helle Stellen“) zurückzuführen, andererseits auf eine Eindeutschung des Heiligennamens Hilarius (wahrscheinlich erstes Patrozinium der Talkirche).

1419 erhob die Landsgemeinde das Dorf zum Hauptflecken und Wochenmarkt. 1470 wurde eine Feuer- und Wachtordnung erlassen. Wegen der Linth gab es öfters Streitigkeiten mit Ennenda. 1507 wurde deshalb zum ersten Mal ein Vertrag über eine Linthverbauung abgeschlossen. Eine “Gemeindeorganisation“ ist erst im Tagwensbrief von 1531 fassbar. Gemäss einem Häuserverzeichnis des Tagwens von 1561/62 befanden sich im engen Dorfbereich 98 Wohnhäuser; 38 waren von der Abläsch über das Oberdorf bis nach Riedern verstreut. 1554 hatten rund 1550 Leute in Glarus gewohnt, davon waren etwa 150 Katholiken. An Stelle des ersten nachweisbaren Rathauses von 1471 liess der altgläubige Landammann Gilg Tschudi 1559 an der Südseite des Spielhofes ein neues bauen, in dem unter anderem das gewölbte Landesarchiv, die Gefängnisse und die Folterkammer, der grosse Saal für den Rat und die Gerichte untergebracht waren. Auf dem Spielhof oder im Zaun fanden zudem militärische Übungen statt. Ein weiterer öffentlicher Bau war das Spital von 1560. Ferner gab es ein Schulhaus, verschiedene Pfrundhäuser, ein Schiess- und Tanzhaus (bei Regenwetter für die Abhaltung des Blutgerichtes benützt), die Ankenwaage und ein Büchsenhaus. Die Richtstätte lag im Ygruben, am östlichen Fuss des Galgenhügels (an diesem Ort kam es im Juni 1782 zur Hinrichtung der angeblichen Hexe Anna Göldi).

Glarus wurde 1299, dann 1336 und 1477 durch Feuer in Mitleidenschaft gezogen; 1593 und 1594 durch Bergstürze von den “drei Schwestern“ am Vorderglärnisch. Die Tagwensversammlungen fanden ab 1623 konfessionell getrennt statt. Im 18. Jahrhundert waren acht von zehn Häupterfamilien des Landes in Glarus verbürgert. Im Mai 1798 wurde Glarus Hauptort des neu geschaffenen Kantons Linth und des Distrikts Glarus. Im September/Oktober 1799 erduldete es den Durchzug fremder Armeen (Suworow).

Die Reorganisation der Gemeinde begann 1837 mit der Wahl eines dreizehnköpfigen Gemeinderats. 1878 befürworteten die Bürger eine Trennung von Bürger- und Ortsgemeinde. Es kam zur Schaffung einer örtlichen Infrastruktur durch die neuen Institutionen. In die Verantwortung der Bürgergemeinde fielen: das Gemeindehaus (1837 von C. F. von Ehrenberg erbaut), eine Gesamtsanierung desselben datiert aus dem Jahr 1997; die Armen- und Krankenanstalt (1852–55, später Alters- und Pflegeheim Höhe); das Schützen- und Gesellschaftshaus (1858/59, F. W. Kubli) für Gemeindeversammlungen; das Waisenhaus (1882–85, 1955 abgebrochen) und das Pfrundhaus (1928–30, R. Bischoff und H. Weideli). Bauten der Ortsgemeinde waren: das Schlachthaus (1869, privatisiert 1996); die Verwaltungsgebäude an der Zaunstrasse (1899); das Schwimmbad (1921, Gesamtrenovation 1997) und der Sportplatz Buchholz (1921–22, nun Sport- und Freizeitanlagen Glarus). Zu den Einrichtungen kantonaler und eidgenössischer Instanzen zählen: das Regierungsgebäude (1837–38 unter Architekt C. F. von Ehrenberg errichtet, aber abgebrannt 1861); das kantonale Zeughaus (1846–48, F. W. Kubli); der Bahnhof mit Anschluss an das Netz der Vereinigten Schweizerbahnen (1859), später SBB; der schlossartige Bahnhofneubau (1902/03, H. Ditscher); das Kantonsspital (1878–1881, P. Reber), dessen Erweiterungen 1894–95 (B. Decurtins) und 1924–28 (H. Leuzinger) sowie ein Neubau 1961–70 (J. Zweifel/H. Strickler) und die Post (1894–96, Th. Gohl), seit 1985 im “Glärnischcenter“ am Bahnhof integriert (1993 bewilligte die Landsgemeinde einen 92-Millionen-Kredit für die Gesamtsanierung des Spitals).

Am 10./11. Mai 1861 ereignete sich eine Brandkatastrophe, welche 593 Gebäude in Schutt und Asche legte. Verschont blieben lediglich die Ortsteile westlich des Spielhofs, das Oberdorf, die neueren Quartiere im Süden und alle Stoffdruckereien. Die Pläne für den rasterförmigen Wiederaufbau erstellten die Architekten Johann Caspar Wolff und Bernhard Simon. Die Kirche wurde 1863–66 nach Entwürfen von F. Stadler erbaut (2001 erhielt das renovierte Gotteshaus den Europa-Nostra-Preis). Das Regierungsgebäude entstand 1862–64 nach Vorgaben von Simon, das Gerichtsgebäude 1862–64, das Mercier-Haus 1862–63 und die Höhere Stadtschule 1870–72 nach solchen von Wolff. Ausserdem legte die Gemeinde 1862 Gasleitungen und erstellte 1895 die heutige Wasserversorgung. Das Gas- und Wasserwerk ist seit 1901 in Gemeindebesitz.

Das 1468 erstmals erwähnte Klöntal wurde erst 1902 durch Landratsbeschluss dem Tagwen Glarus zugeschieden. Das 1904–08 im Klöntal erbaute Löntschwerk brachte der Konzessionsgemeinde Glarus wichtige Einkünfte und ermöglichte 1908 die Betriebsaufnahme der Elektrizitätsversorgung (EVG). 1914 nahm man einen Postkutschenbetrieb auf der Klöntalerstrecke auf. 1927 verkehrte dort das erste Postauto. Seit 1994 verbindet der Bus Glarner Mittelland die Dörfer Glarus, Ennenda, Riedern und Netstal. 1997 konnte die Alterssiedlung “Im Volksgarten“ bezogen werden. Der Tagwen ist heute in der Ortsgemeinde integriert.

Der Flecken ist Landsgemeindeort (seit 1623), Zentrum der kantonalen Verwaltung mit Landesarchiv und -bibliothek (seit 1761, heute in der ehemaligen “Höheren Stadtschule“ untergebracht), Kantonsschule, Kantonsspital, Kunsthaus (1952 fertiggestellt) sowie Sitz sowohl des Ober- und Kantonsgerichts als auch des Landrates.

Eine Erneuerung des Kirchturmes wurde im 13. Jahrhundert vorgenommen; unter Ulrich Zwingli, der von 1506–1516 als Pfarrer in Glarus wirkte, eine Seitenkapelle angebaut. Um die Jahrtausendwende erfolgte der Bau der St. Michaelskapelle auf dem Burghügel, welche 1762 einem Neubau weichen musste. (Renovationen gab es 1972 und 1999.) Zuvor sollen dort – nach einem Aufenthalt in Linthal – Felix und Regula gewohnt haben, die Krieger der thebäischen Legion, bevor sie nach Zürich flüchteten. Daneben befand sich bis fast ins Jahr 1600 ein Schwesternhaus (Kloshaus) (archäologische Ausgrabungen wurden 1970/71 realisiert). Der Pfarrsprengel von Glarus umfasste am Ende des 14. Jahrhunderts die Dorfschaften Glarus, Riedern, Netstal, Ennenda und Mitlödi. 1528 obsiegte die Reformation im Flecken. Die Kirche wurde jedoch weiterhin von beiden Konfessionen benutzt. 1697 bildeten sich zwei konfessionelle Kirchgemeinden. Die nach dem Loskauf von Säckingen (1395) den einzelnen Kirchgemeinwesen zugeschiedenen Hochwälder wurden 1828–1830 auf die fünf Tagwen der alten gemeinsamen Kirchgemeinde Glarus verteilt. Seit 1862 erstreckt sich die evangelische Kirchgemeinde nur noch auf Glarus und Riedern. Im Jahr 1961 fand auch das Simultaneum ein Ende. 1962–64 folgte die Erstellung der St. Fridolinskirche durch E. Brantschen (Der Kirchenschatz, unter anderem mit dem “Zwinglikelch“, verblieben bei der katholischen Kirchgemeinde). Ein den Reformierten gehörendes Gotteshaus wurde ausserdem 1965–66 im Vorauen gebaut.

Hauptsächlich betrieb man im Hochmittelalter Schaf-, im 14. und 15. Jahrhundert vermehrt Grossviehzucht. Daneben gab es Anbau vor allem von Gerste, Hafer und Hanf. Mühlen (1434 erwähnt), Stampfen, Sägereien, Walken, Zigerreiben, Hammerschmieden und so weiter entstanden ausserdem entlang des Oberdorf- oder Strengenbachs sowie des Giessen, einem natürlichen Nebenlauf der Linth (Beide Fliessgewässer wurden bis 1861 oberirdisch geführt). Schon im 15. Jahrhundert entwickelten sich Handelsbeziehungen, die bis nach Zürich, Ulm, München oder Venedig reichten. Einfluss hatte überdies das Söldnerwesen, das bis ins 19. Jahrhundert einen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellte. In Früher Neuzeit förderte die Gemeinde auch den Obstanbau. Im 16. Jahrhundert wurde zudem im Klöntal Eisenerz gewonnen. 1740 errichtete Johann Heinrich Streiff (1708–80) am Oberdorfbach die erste Baumwolldruckerei. Die Zahl der Häuser wuchs 1714–1797 von 188 auf 440, die Einwohnerzahl von 1800 auf 2500 an. Damals entstanden Repräsentationsbauten wie das Haus “In der Wies“, das Iseli- und das Paravicinihaus, der Tschudihof, die Insel, der Stampf etc.

Nach 1800 erfolgte ein rascher Anstieg der Bevölkerung (1837 zählte man 4094 Einwohnerinnen und Einwohner; 1870 5517). Neue Häusergruppen bildeten sich in Abläsch, Bohlen, Zaun, auf der Allmeind, der Pressi und am Schützenplatz. Des weiteren entstanden um 1850 der Kirchweg, ab 1860 das Bahnhofquartier mit “Glarnerhof“ (1861–62) und der Volksgarten (1874–76); im Sand 1812 das heutige Dr.-Kurt-Brunner-Haus, seit 1968 Repräsentationsgebäude des Regierungsrates mit Wappenscheibensammlung von nationaler Bedeutung. Neue Wohnquartiere kamen im 20. Jahrhundert hinzu; die Einwohnerzahl stieg zwischen 1900 und 1950 von 4'942 auf 5'724 (1990 betrug sie 5'728, davon waren fast die Hälfte Katholiken).

Die industrielle Entwicklung brachte insbesondere Baumwolldruckereien hervor, so etwa die Unternehmen Aegidius Trümpy (dessen Druckstubengebäude wurde im Volksmund “Schloss“ genannt) sowie Brunner, Gebr. Streiff, Heer-Schuler und die Baumwolldruckerei Hohlenstein, aber auch die seit 1861 bestehende Bleicherei Streiff am Strengenbach. Überdies zog die Industrialisierung neue Gewerbe an: zum Beispiel die Erlen-Brauerei (1827–1981) und die Zigarrenfabrik Denzler & Kupper bzw. Bachofen & Cie. (1851–1957). 1837 fand ein Streik bei Aegidius Trümpy statt, der erste in der Schweiz (die erfolglos bestreikte Fabrikglocke befindet sich im Freulerpalast). 1845 errichteten Auswanderer in Wisconsin (Nordamerika) die Gemeinde New Glarus. Um 1890 gerieten die Textilfabriken in eine Krise. Das erste Bankinstitut hingegen, die Bank in Glarus, hatte 1852 seine Tore geöffnet und wurde 1912 eine Filiale der schweizerischen Kreditanstalt. Seit 1884 existiert des Weiteren die Glarner Kantonalbank. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es eine Filialgründung der Möbelfabrik Horgen. Glarus ist auch Sitz der Geska, der einzigen Zigerfabrik im Kanton. Die Firma Tschudi & Co., um 1890 ins Leben gerufen, war bis 1997 Herausgeberin der Zeitung “Glarner Nachrichten“ und ein Betrieb mit eigenem Verlag. Seitdem ist die Südostschweiz Presse AG, Chur, verantwortlich für die Herausgabe des Blattes “Die Südostschweiz“ mit einer Kopfzeitung “Glarus“, welche unter anderem von einer Lokalredaktion im Glarner Hauptort betreut wird. Im dritten Sektor arbeitet über die Hälfte der Erwerbstätigen.

Die älteste Schule war eine von Zwingli angeregte Lateinschule, die Ende des 16. Jahrhunderts wieder einging. Ähnliche Neugründungen im 18. Jahrhundert erlitten beim Zusammenbruch des Ancien Régimes das gleiche Schicksal. 1524 wurde am Burghügel auf Landeskosten ein Schulhaus errichtet. 1594 entstand ein evangelisches Schulhaus auf der Pressi. 1783–98 existierte eine sogenannte Realschule mit Latein für Knaben ab zwölf Jahren. 1811 wurde das Heer’sche Institut als private Sekundarschule eröffnet, 1818 wurde dieses abgelöst durch das Isler-Bruch’sche Institut, 1835 gab es eine halb private, halb kommunale Sekundarschule im Zaunschulhaus. Sie ging 1867 ganz an die Gemeinde über. 1872 erfolgte deren Umzug an die Hauptstrasse beim Spielhof, und sie wurde 1890 zur “Höheren Stadtschule“ mit einem Untergymnasium. 1956–77 bestand dort die Kantonsschule, welche in die 1973–77 von R. Leu neu erbaute Kantonsschule an der Winkelstrasse verlegt wurde. 1860 entstand für die Katholiken das Burgschulhaus. 1876 wurden die konfessionellen Schulen aber aufgehoben und die Schulgemeinde Glarus-Riedern geschaffen. Weitere Unterrichtsstätten entstanden: 1923–25 die Handwerkerschule (bis 1975); 1955–57 das Primarschulhaus Erlen; 1978–80 das Oberstufenschulhaus Buchholz. Schliesslich hatte man bereits 1908/09 ein Ferienheim auf Obersack unterhalb der Schwammhöhe errichtet.

Jenseits dieses Bergsturz-Riegels, am Klöntalersee, befindet sich das Gessner-Denkmal, welches 1788 für den Zürcher Idyllendichter und Maler Salomon Gessner erstellt wurde. Im 19. Jahrhundert setzte die touristische Nutzung der Gegend ein. Um 1830 entstand im Richisau eine Milch- und Molkenkuranstalt. 1856 wurde dort ein Gasthaus und 1874 ein Kurhaus gebaut, das 1915 abbrannte. 1902 fand auf Untersack als Premiere ein Skirennen in der Schweiz statt. 1893 bereits war der Skiclub Glarus, als erster im Land, gegründet worden. Erste Slalomweltmeisterin wurde 1932 im italienischen Cortina d’Ampezzo die Stadtglarnerin Rösli Streiff.

Ortsteil Riedern

Riedern liegt auf einem Schuttkegel eines prähistorischen Bergsturzes aus dem Gebiet östlich des Deyenstockes (“Blanken“). Im Lauf der Jahrtausende formte der Löntsch in den Schuttmassen eine Rinne, welche das Fliessgewässer zum heutigen “Buchholz“ bei Glarus und zur Linth leitete. Bei der “Bärschirüti“ durchbrach dann indes der Bach sein linkes Ufer, und es entstand dessen neues Bett über das “Kohlgrüebli“ sowie durch Riedern.

Aus dem Jahr 1350 stammt die erste schriftliche Überlieferung des Namens Riedern. Der Begriff deutet darauf hin, dass das Kulturland durch Reutungen entstanden war. Hierauf verweist zudem der bereits im Habsburger und Säckinger Urbar genannte Tagwen Turreson, aus dem unter anderem die Dorfschaft hervorging. Das Wort für diesen Weiler trägt die Bedeutung Baumstrunk, was seit 1939 das Gemeindewappen mit dem “Stubben“ zum Ausdruck bringt (Die beiden sechsstrahligen Sterne stellen die Tagwen Riedern und Durschen dar).

Wohl seit dem 15. Jahrhundert zum Ort Glarus gezählt und dorthin kirchgenössig, bildete Riedern dennoch eine eigene Genossame. Sie war seit der Reformation paritätisch, jedoch mehrheitlich evangelischen Glaubens, und löste sich wahrscheinlich im Rahmen von Streitigkeiten um Weiderechte zwischen 1543 und 1630 von Glarus ab. Noch 1560 zählte aber Gilg Tschudis Häuserrodel zehn Einheiten auf Riedern und eine in der Lärchen zum Tagwen Glarus “ussert“ dem Dorf. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts trat jedoch Netstal Rechte über die Weiler Bruch, Au und Durschen an Riedern ab. Trotz der Trennung bildeten Letzteres und Glarus in früher Neuzeit einen Wahltagwen, stellten im Militärwesen gemeinsame Mannschaften und gehörten in kirchlichen und schulischen Angelegenheiten zusammen. Folgerichtig wurde 1862 die Kirchgemeinde Glarus-Riedern aus der Taufe gehoben.

Überdies nahmen Grundbesitzer der beiden Gemeinwesen (sowie von Netstal) Einsitz in der Brunnenkorporation, welche 1607 in einem Dokument erstmals genannt wurde. Dieses kam etwa 1793 zur Anwendung, als Johann Marti, der Entdecker der Stachelberger Heilquelle, von Brunnenvogt Rudolf Zwicky beschuldigt wurde, von einem Rinnsal verbotenerweise ein “Röhrli Wasser“ in das “Lusthäusli“ des Arztes genommen zu haben (notabene handelte es sich dabei um das noch existierende “Suworowhäuschen“ zwischen Glarus und Netstal; ein weiteres Nachtlager des russischen Generals befindet sich an der Klöntalerstrasse). Erst 1959 gingen Rechte und Pflichten der Brunnenkorporation an die Ortsgemeinde über.

Diese bewilligte 1971 einen Kredit für Kanalisationsarbeiten, das Wassernetz sowie für Kabelrohre für das Elektrizitätswerk und das Fernsehen. 1985 konnte ein Mehrzweckgebäude mit Gemeindehaus bezogen werden. Sieben Jahre danach erhielt Riedern ein neues Dorfzentrum, 1993 einen Gemeindesaal. 1996 fusionierte die Feuerwehr mit Glarus. Seit dem Jahr 2002 besteht zudem das Sozialamt der beiden Nachbargemeinden. Riedern sorgt schliesslich für den Unterhalt der alten (mit “Gletschermühlen“) und neuen 40m langen Tobelbrücke über den Löntsch.

Von öffentlichen Aufgaben profitierte seit dem 16. Jahrhundert das Handwerk: 1595 sind Kübelmacher bezeugt; im späten 18. und im 19. Jahrhundert das Steinmetzgewerbe. Salomon Simmen und Jakob Stüssi verarbeiteten Riedener Bergsturzfelsen zu Brunnenbetten, welche dann – auf unterlegten Tannen – von bis zu 60 Männern in die verschiedenen Dörfer gezogen wurden (1777 zählte man in Riedern total 102 männliche Landleute).

Gleichzeitig führte ein Rudolf Heer unter anderem in Riedern die Handspinnerei ein. Einer seiner Söhne, Johannes (1792–1856), entschloss sich um die Mitte der 1830er Jahre, in der Lerche neben einer Weberei eine Stoffdruckerei zu betreiben, die er aber bald darauf nach Glarus ins Pressi-Quartier verlegte. Ein langjähriger Mitarbeiter in Vater Heers Betrieb, Jakob Spälty (1775–1875!), gründete mit seinen zwei Söhnen die Firma Jakob und Gabriel Spälty, welche 1837 im Lerchen die mechanische Spinnerei lancierte. Die Fabrik nutzte dafür den Löntsch, der unterhalb Riederns gestaut worden war. Er lieferte in den Blütezeiten des Unternehmens Wasserkraft für 11'000 Spindeln; daneben wurde auf 340 Webstühlen produziert. Zwischen 1850 und 1888 verdoppelte sich die Bevölkerungszahl Riederns beinahe; sie stieg von 341 auf 642. Anfangs der 1940er Jahre betrug sie noch knapp 500. Nach 1943 war Gabriel Spälty-Bally der Vertreter der fünften Inhabergeneration.

Gabriel Spälty-Leemann aus Netstal erwarb im Jahre 1954 die Baumwollweberei Riedern AG. Danach existierte am herkömmlichen Geschäftssitz nur noch eine Spinnerei, während in den neuen Gebäuden Webmaschinen betrieben wurden. Im Jahre 1981 jedoch wurde die Weberei stillgelegt. Danach mieteten sich in der früheren Fabrik der Spälty & Cie. AG verschiedene Firmen ein. 1989 zählte man in der Gemeinde sogar mehr als 650 Einwohnerinnen und Einwohner.

Eine Weberei wurde ausserdem 1867 im Gebiet Auli von Landrat J. H. Leuzinger-Sigrist aus Netstal erbaut. Im Maximum wurden dort 170 Arbeiter angeworben. Am 26. August 1910 indes brannte die Fabrik nieder und wurde daraufhin nicht mehr aufgebaut. Dasselbe Schicksal ereilten die Räumlichkeiten einer grossen Bleiche und Weberei, welche Schlossermeister Matheus Staub (1812–1888) in den Jahren 1855–57 sowie 1866 am Löntsch errichtet hatte. 1912 erfolgte die Fusion der Firma mit der von den ehemaligen Inhabern der zerstörten Auli-Weberei neu gegründeten Baumwollweberei (nach 1956 Teil der Firma Spälty & Cie. AG Netstal) und Bleicherei (seit 1955 das Gebäude einer Armee-Basisapotheke) Riedern AG. Die stillgelegten, später zum Teil bewohnten, Bauten an der Klöntalerstrasse wurden am 26. Oktober 1955 ein Raub der Flammen, wobei es vier Todesopfer gab.

Erst 1872 erfolgte der Bau des Schulhauses, das vier Jahre später von der Schulgemeinde Glarus-Riedern übernommen wurde.

Zur Postversorgung diente ab 1866 ein Briefkasten, der am Gasthaus “Tell“ (eröffnet 1826) befestigt war. Jakob Stüssi war dort Wirt und Posthalter von 1901 bis 1944.

Weitere lokale und nationale Berühmtheiten aus Politik und Sport brachte Riedern hervor. 1952 und 1959 wurde Fritz Stüssi-Ries mit dem Karabiner Armeegewehr-Schweizermeister. Als erster Glarner Langläufer hielt 1967 Fritz Stüssi, Mitglied des Skiclubs Riedern, Einzug in die Nationalmannschaft und vertrat im folgenden Jahr die Schweiz an den Olympischen Spielen in Grenoble. Ebenfalls 1968 starb der frühere Landammann und Ständerat Heinrich Heer. Er hatte mit Rudolf Stüssi, ebenfalls Riedener Bürger, viele Jahre lang den Stand Glarus in der kleinen Kammer in Bern vertreten – wohl ein Unikum für eine kleine Gemeinde. Riederns erster Regierungsrat wurde 1974 Emil Fischli-Grab. 1976 nahm Hansruedi Süssli an der Olympiade in Innsbruck im Biathlon-Einzellauf teil, zwei Jahre später errang er den Schweizermeister-Titel in dieser Sportart. Die Sportschützen waren 1983 in der Nationalliga A. In den zwei darauffolgenden Jahren wurde Markus Hauser Schweizermeister im militärischen Fünfkampf. An Winter-Armeemeisterschaften hatte bereits Röbi Bernold in den 1960er Jahren insgesamt dreimal Gold geholt. 1988 ging Balz Stüssi-Rickenbacher nach 17 Jahren als Gemeindepräsident und 41 Jahren als Lehrer in Pension. 1995 wurde der spätere Regierungsrat Röbi Marti erster Landratspräsident aus der Gemeinde. Überragt werden aber diese Personen vom französischen Bürgerkönig Louis Philipp, der von oberhalb der Büttenenwand aus mit steinerner Miene dem Geschehen im Tal zuschaut…

Ortsteil Netstal

Netstal ist auf der linken Talseite besiedelt. Zudem ist das Dorf beidseits des vom Klöntal herkommenden Löntsch gelegen. Das Dorfbild wird geprägt durch vier Hügel, Zeugen eines prähistorischen Bergsturzes vom Glärnisch. Eine erste Spur menschlichen Daseins in dieser Gegend belegt eine Pfeilspitze aus Feuerstein, welche der Jungsteinzeit (6000 bis 1800 v. Chr.) zuzuordnen ist.

Netstal wird 1289 erstmals urkundlich erwähnt. Ob der heutige Dorfname aus dem “Stall des Bauern Net“ abgeleitet werden kann, auf das althochdeutsche Wort “Netz“ (mit der Bedeutung Quelle) zurückgeht oder anderen Ursprungs ist, lässt sich nicht belegen. “Netzstal“ hiess zunächst nur der Weiler, dessen wenige Häuser sich um einen der Bergsturzhügel duckten. Die Burgstelle auf dem Oberen Bühl, ehemals wohl Sitz der Herren von Netstal, wurde gegen 1300 verlassen; auf der 25 m hohen Bürglen befinden sich Reste eines mittelalterlichen Refugiums, das spätestens um 1350 aufgegeben wurde.

Im Tagwen Netstal sind bis zum 16. Jahrhundert Siedlungen wie Leuzingen, Löntschen und ein Teil des verschwundenen Tagwen Turserron aufgegangen. Zur Gemeinde wurde auch bis um 1900 das Klöntal als zugehörig betrachtet.

Netstal war von Alters her nach Glarus kirchgenössig. 1421 stiftete einer der reichsten Eidgenossen seiner Zeit, alt Landammann Mathias Netstaler, eine Kapelle. Noch heute erinnert das Gemeindewappen an dasjenige der früheren Familie Netstaler, aber es gibt darin jetzt statt einen drei Sterne, welche die drei der Gemeinde angegliederten Weiler versinnbildlichen. Erst 1777 erfolgte die Ablösung des Wahlrechtes durch die Gemeinde. 1876 wurde Netstal zur selbständigen katholischen Kirchgemeinde erhoben. Das jetzige Gotteshaus weihte man 1935 ein.
1697 wurde eine erste protestantische Kirche auf dem Platz des derzeitigen Friedhofes erbaut. 1810/13 kam es zum Bau des heutigen Gotteshauses durch die Kirchgenossen im Frondienst.
Zwischen 1624 und 1837 tagten die katholische Landsgemeinde 77 Mal im Erlen, an der Grenze zu Näfels, und der katholische Rat des Landes Glarus bis 1742 im heute noch bestehenden Gasthaus “Raben“, dann bis 1798 im jetzigen Restaurant “Zum alten Rathaus“. Auffallend ist auch das “Stählihaus“, eine der wenigen Riegelbauten im Kanton, welches 1728 aufgerichtet wurde.
Im 16. Jahrhundert zählte man in der Dorfbevölkerung rund 500 Seelen. Durch das Auftreten der Pest in den Jahren 1611 und 1629 wurde sie stark dezimiert. Teuerungen und Hungersnöte zwangen die Netstaler zu Diensten in fremden Heeren und zur Auswanderung in alle Welt. Immerhin begünstigte die Wasserkraft im 16. Jahrhundert das Entstehen von Gewerbe. 1548 erscheint in den Schriftquellen die erste Mühle, 1651 erstmalig eine Zigermühle. Als Erster hatte Heinrich Weber-Walcher (1654–1722) am unteren Dorfbach eine Papiermühle betrieben. In dieser Zeit handelte man vermehrt mit Brenn- und Bauholz aus dem Klöntal. Aus der während des Sommers von Netstalern in Frankreich ausgeübten Wattemacherei entwickelte sich auch ein ausgedehnter Strohhuthandel.

Während der Helvetik war Netstal dem Distrikt Glarus zugeteilt worden. Das Dorf erlitt 1798/1799 grosse Schäden durch kriegerische Ereignisse. Eine russische Kanonenkugel sowie die Aufschrift “1799“ am Restaurant “Sternen“ erinnern an die heftigen Kämpfe zwischen Franzosen und Russen in und um Netstal.

Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert betraf besonders den Bereich Textilien. 1856 erfolgten zudem die Gründung der nachmaligen Netstal Maschinen AG, heute mit Hauptsitz in Näfels, sowie 1859 der Anschluss ans Eisenbahnnetz. Zwischen 1820 und 1875 wanderten viele Netstaler Fachleute, vor allem Käser, nach Russland aus.

Um die Wende zum 20. Jahrhundert gab es die noch heute existierenden Fabriken für Papier, für Metall- und Plastikwaren (“Stöckli“, seit 1878), für Kalk (“Chalchi“, seit 1900) und Zahnräder (“Sauter, Bachmann“, seit 1922). Viele Fabrikantenvillen sind Zeugen dieser Entwicklung. Die Einwohnerzahl Netstals verdoppelte sich beinahe zwischen 1799 und 1870 (Anstieg von 1350 auf 2600 Personen). Ein Museum dokumentiert (seit 1981) unter anderem den Bau des Löntschwerks (1905–1908) mit dem Staudamm im Klöntal. Seit 1862 bis zu dessen Fertigstellung hatte man dort in grossem Stile Eis gewonnen.

Bereits 1725 wurde in einem Bauernhaus erstmals ein Schulzimmer eingerichtet, 1737 der erste Schulmeister gewählt. Am 6. Juni 1877 weihten die Netstaler ein gemeindeeigenes Schulhaus ein, dem 1936 ein Sekundar- und 1959 ein Primarschulhaus angegliedert wurden. Seit 1867 besteht auch ein Kindergarten.

Am 15. Dezember 1941 ereignete sich unterhalb Netstals ein Minenwerferunglück, bei dem vier Wehrmänner aus der Stabskompanie des kantonalen Bataillons 85 ihr Leben verloren. Ein Gedenkstein, an dem eine Glarner Ehrenkompanie alljährlich an der Näfelser Fahrt einen Kranz niederlegt, erinnert an diese Tragödie.

Den legendären Glarner Anführer der Schlacht bei Näfels, Mathias Ambühl, verewigt eine Tafel am “Ambühlhaus“. Unweit von diesem brannte 1952 das Netstaler Casino ab. Ein Gewerbe- und Einkaufszentrum eröffnete man 1995 an Stelle einer erst Ende der 1970er Jahre stillgelegten Textilfabrik.

Ortsteil Ennenda

Ennenda ist auf der rechten Seite der Linth gegenüber von Glarus am Fuss des Schilt gelegen. Die Dorfgründung erfolgte auf dem Schuttkegel der Ätzgenrunse. Ennenda besteht aus dem fächerförmigen Ennenda mit dem am Abhang liegenden ältesten Dorfteil Oberdorf, dem Weiler Sturmigen, der Dorfschaft Ennetbühls und der Bergsiedlung Ennetberge. 1303–07 werden Obront-Ennant-A und Nydern-Ennant-A erstmals schriftlich erwähnt. Der Ortsname ist ein Hinweis darauf, dass die Bewohner den Talfluss im Mittelalter einfach aha „Wasser, Fluss“ nannten. 1554 zählte Ennenda 204 Einwohner; 1701 277 oberjährige männliche evangelische Landleute. 1763 bewohnten das Dorf über 1000 Menschen; im 19. Jahrhundert knapp 2500; nach 1950 rund 3000.

In früher Neuzeit bildete Ennenda einen der fünf kleinen Tagwen des Landes. Die Ennendaner waren nach Glarus kirch-, ab 1594 auch schulgenössig. 1528 erfolgte der Übertritt zur Reformation. 1774 wurde die reformierte Kirche, 1775 das Pfarrhaus gebaut. Die Mehrheit der Ennetbühlser blieb bis 1877 bei der Kirche von Glarus.

Im Mittelalter wurde wohl weitgehend selbstversorgende Landwirtschaft betrieben. Erst nach Eindämmung der Linth im Verlauf des 16. Jahrhunderts konnte auch der ebene Talboden genutzt werden, vorerst als Allmende. Schon 1417 sind aber an dessen Rand Mühle, Säge, Hanf- und Flachsstampfe bezeugt. 1616 begann Jakob Bellersheim aus Hessen Schiefertische herzustellen. Der Schiefer wurde vor allem in Engi abgebaut. Dank des Aufschwungs dieses Gewerbes waren von Mitte des 17. Jahrhunderts bis etwa 1750 zeitweise fast alle Haushalte an der Herstellung oder am europaweiten Export von Schiefertischen beteiligt. 1670 wurde eine Indigofärberei am Dorfbach bei Ennetbühls errichtet. Als Handelsdorf erlebte Ennenda in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts goldene Jahre. 1750 liess sich die „Wienerhandlung“ Jenny-Aebli & Co., eine der grössten Handelsgesellschaften der alten Eidgenossenschaft mit Hauptsitz in Wien, nieder, die Leinwand und Baumwolle nach Österreich, Ungarn, Polen und Russland ausführte. Im gleichen Zeitraum entstanden die „Deutschländerhandlung“ der Firma Markus Oertli & Sohn in Riga sowie die „Holländer Handelsgesellschaft” Weber-Aebli & Co. mit Niederlassungen in Amsterdam, London und St. Petersburg. Sie handelten unter anderem mit Ziger, Dörrfrüchten, Tee und Harthölzern. Die langgestreckte Mülizeile wurde Ende des 18. Jahrhunderts erbaut und ist ein Beispiel für die spätere, im ganzen Kanton verbreitete Zeilenbauweise. Nach dem Untergang der Handelsfirmen etablierten sich im 19. Jahrhundert vor allem Stoffdruckereien mit den charakteristischen Tröcknetürmen („Hänggitürme”). „Im Trümpigen“ ist die Zeugdruckerei Daniel Jenny & Co. fast vollständig erhalten geblieben, sie beherbergt heute unter anderem ein Museum für Ingenieur-Baukunst. Einzig ein Kanal erinnert noch daran, dass im Dorf von 1850–1887 der Industriekomplex Freuler stand. 1885 wurde die Feinpappenfabrik Tschudi & Cie. in Ennetbühls gegründet. Auf dem Talboden entstanden neue Wohnquartiere und prächtige Villen. Im 20. Jahrhundert lösten neue Industriezweige die Stoffdruckereien ab (unter anderem im Bereich Teppichherstellung, Metallwaren, Aufzüge, Elektroapparate, Konfiserieprodukte).

1786 wurde eine Schule im Pfarrhaus eröffnet, 1832 das erste Schulhaus des Kantons eingeweiht. 1880 folgte der Bau des Gemeindehauses. 1894 erstellte die freie evangelische Gemeinde eine eigene Kapelle und gründete 1917 das Alters- und Pflegeheim Salem (Neubau 1987). 1975 eröffnete das Alterswohnheim Bühli seine Türen. Das intakte Dorfbild ist von nationaler Bedeutung.

1922–24 wurde die Strasse in die Ennetberge gebaut. Ein Wildreservat besteht im Gebiet des Ski- und Wanderbergs Schilt. Mächtige Felsblöcke sind Zeugen einstiger Bergstürze. Am Gässlistein erinnert eine Gedenktafel an Jakob Oberholzer, den Erforscher der Glarner Geologie. Der 1918 geborene spätere Basler Geschichts-Professor Herbert Lüthy schrieb in seiner Schülerzeit „Die Bilderhandschrift von Ennenda“.